Freitag, 29. März 2019

Buchrezension: Fjelle & Emil - MonsterMäßig beste Freunde von Anne Scheller

Fjelle & Emil -
MonsterMäßig beste Freunde

Infos zum Buch:
unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar
Verlag: Baumhaus Verlag
Titel: Fjelle & Emil - Monstermäßig beste Freunde
Autor: Anne Scheller
Erscheinungsjahr: 29. März 2019
Seitenzahl: 176 Seiten
Kapitelzahl: 18 Kapitel
ISBN: 978-3-8339-0580-3
Cover: gebundene Ausgabe
Preis: 10,00 Euro
Empfohlenes Alter: ab 8 Jahren
Quellenangabe / Interesse geweckt? https://luebbe.de/baumhaus

Klappentext:
Fjelle und Emil sind die besten Freunde von ganz Flusenbek. Eigentlich ist bei ihnen alles stinknormal, bis auf eine Kleinigkeit: Fjelle ist ein riesiges, bärenstarkes Monster mit einer Vorliebe für Petersilie, Zimtbrötchen und GROSSE Gefühle. Ist jemand ängstlich, ist Fjelle SUPERängstlich. Ist jemand fröhlich, ist er SUPERfröhlich. Die Flusenbeker sind daran gewöhnt, schließlich hat ja jeder so seine Macken.
Doch dann kommt ein neuer Direktor an Fjelles und Emils Grundschule. Und das stellt die Freundschaft auf eine harte Probe. 

Inhaltsangabe: 
Fjelle und der 10-jährige Emil besuchen nicht nur gemeinsam die 4a der Flusenbeker Grundschule, sondern sind zudem noch die allerbesten Freunde. Diese Verbindung ist was ganz besonderes, denn Fjelle ist kein Mensch, sondern ein bärenstarkes Monster mit moosgrünem Pelz. Unter der Woche treffen sich die beiden ungleichen Freunde jeden Morgen auf der Brücke, unter der die Fluse leise vor sich hinplätschert. Anschließend gehen sie gemeinsam zur Schule, wo bereits ihre Klassenlehrerin Frau Sänger auf ihre 22 Schüler wartet. Familie Hansen besitzt die beste und beliebteste Bäckerei der ganzen Stadt. Ab und zu bringt der kleine Emil sogar noch frische Zimtbrötchen mit, die er dann mit seinem Freund teilen darf. Kurz vor Schulschluss verkündet Frau Sänger, dass ab morgen ein neuer Direktor die Leitung übernimmt und die Kinder ein Begrüßungslied vortragen dürfen. Alle sind schon sehr auf diesen Tag gespannt, wenn sich Rudolfus Unterberg vorstellt. Doch es soll alles ganz anderes kommen: 
Fjelle, dessen Stimmung von seinem unmittelbaren Umfeld abhängig ist, fällt es oft sehr schwer, seine Gefühle im Zaum zu halten. Wenn Emil zum Beispiel wegen einer schlechten Klassenarbeit traurig ist, dann wird Fjelle ebenfalls supertraurig und kann sich kaum mehr beruhigen. Dasselbe geschieht auch wenn jemand wütend ist. Dies soll schon bald der schlacksige Schuldirektor zu spüren bekommen. Seit dem ersten Tag provoziert dieser immer wieder Fjelle solange, bis das grüne Monster plötzlich die Beherrschung verliert und Teile des Klassenzimmers zerstört. Leider wiederholt sich diese Situation erneut und Fjelle's Mitschüler bekommen Angst vor ihm. Daher fordert Rudolfus Unterberg den sofortigen Ausschluss des Monsters nicht nur vom Unterricht, sondern vom ganzen Ort. 
Muss Fjelle wirklich Flusenbek für immer verlassen und zurück zu den Monsterhöhlen gehen oder wendet sich doch noch alles zum Guten?

Eigene Meinung:
Fjelle und Emil sind monstermäßig beste Freunde, genauso wie es der Buchtitel bereits erwähnt. Nicht nur, dass Fjelle wirklich ein liebenswertes, gutmütiges und freundliches Ungeheuer ist - nein, er ist größer, breiter und viel stärker wie die anderen Einwohner von Flusenbek. Wer also wünscht sich nicht so einen besonderen Freund an seiner Seite?
Schwierig wird es erst, wenn Fjelle die Beherrschung über seine Gefühle verliert. Denn er greift die Stimmungen seines Umfelds auf und lebt diese in verstärkter Form anschließend aus, was manchmal anstrengend sein kann. Doch was will Anne Scheller mit diesem Kinderbuch dem jungen Leser ab 8 Jahren vermitteln?
Ich denke, dass die Autorin mit der Figur Rudolfus Unterberg auf das Thema Mobbing aufmerksam machen will. Sie führt vor Augen, dass Schikanen bereits im Kindesalter Auswirkungen auf das Erwachsenenleben haben können und diese unterbewusst immer noch präsent sind, wenn man mit den Erinnerungen konfrontiert wird. Ich selbst stellte mir immer wieder während des Lesens die Frage, ob Fjelle es doch noch schafft seine Gefühle zu kontrollieren und komme zu dem Ergebnis, dass jeder trotz Ecken und Kanten akzeptiert werden sollte- und man gemeinsam einen Mittelweg finden muss. Die vielen Schwarz-Weiß-Bilder fand ich allerliebst, denn diese schmeicheln dem Buch inhaltlich und optisch. 
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen

Quelle: Buch Abb. S. 15 / S. 19 / S. 129 / S. 140-141
Anmerkung:
Weitere Rezensionen von Anne Scheller:

Sonntag, 24. März 2019

Buchrezension: KIESEL DIE ELFE - Sommerfest im Veilchental (Band 1) von Nina Blazon u. Billy Bock

KIESEL DIE ELFE
Sommerfest im Veilchental

Infos zum Buch:
unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar
Verlag: cbj Verlag
Titel: KIESEL DIE ELFE - Sommerfest im Veilchental
Autor: Nina Blazon u. Billy Bock
Erscheinungsjahr: 18. März 2019
Seitenzahl: 144 Seiten
ISBN: 978-3-570-17610-8
Cover: gebundene Ausgabe
Preis: 13,00 Euro
Empfohlenes Alter: ab 6 Jahren
Quellenangabe / Interesse geweckt? Hier geht's zum Verlag

Reihenfolge der Kiesel-Reihe:
Band 1: KIESEL DIE ELFE - Sommerfest im Veilchental
Band 2: KIESEL DIE ELFE - Libellenreiten für Anfänger
Band 3: KIESEL DIE ELFE - Die wilden Vier vom Drachenmeer
Band 4: KIESEL DIE ELFE - Das Geheimnis der bunten Berge

Klappentext:
WILLKOMMEN IM ELFENTAL!
Nanu, wo sind denn alle Glühwürmchen im Veilchental abgeblieben? Es wird langsam dunkel und zum Glück ist die Verursacherin der Dunkelheit schnell ausfindig gemacht: Die kleine Elfe Kiesel hat die Leuchtkäfer völlig in ihren Bann gezogen mit den Geschichten von ihren neuesten Abenteuern. Doch insgeheim ist Kiesel ganz schön aufgeregt, denn sie soll bald ihren ersten Auftrag als Steinelfe erfüllen! Kann sie den Erwartungen der Altelfen gerecht werden? Zum Glück hat Kiesel Freunde wie die Blumenelfe Lilana und das Mini-Monster Mino, die ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen!
Link: *Hörprobe*
(Weiterleitung zu YouTube)
Quelle: randomhouse.de
Inhaltsangabe:
Die unterschiedlichsten Elfenarten leben im Veilchental friedlich miteinander. Im Felsviertel wohnen die Steinelfen, im Kastanienviertel die Baumelfen, im Uferviertel die Flusselfen und im Sommerlager halten sich die Blumen- und Graselfen auf. Jeder der dort lebenden Naturgeister besitzt eine besondere, magische Gabe. Diese ist abhängig vom jeweiligen Element woraus die Elfen entsprungen sind. Kiesel, die aus einem Gebirgsstein stammt, fühlt sich aber nicht so recht zu ihren Artgenossen dazugehörig. Ständig wird sie wegen ihrer viel zu kurzen Flügel verspottet, da sie nicht so schnell fliegen kann wie die anderen. Daher versteckt sich die Jungelfe ganz weit oben an einer Felswand in einem leeren Vogelnest. Hierbei leisten ihr nur die kleinen Glühwürmchen Gesellschaft, denen sie ihre angeblich selbst erlebten Abenteuergeschichten erzählt. Schlecht ist nur, dass ausgerechnet diese für die Abendbeleuchtung im Tal zuständig sind. Als die fliegenden Lichtbringer nirgends aufzufinden sind, macht sich das Stammesoberhaupt Fiamara auf die Suche nach den Tieren und der verschwunden Kiesel. 
Schnell wird die älteste Elfe und Mitbegründerin des Veilchentals fündig. Diese spürt sofort, wie niedergeschlagen die Jungelfe wegen den Hänseleien der anderen ist. Daher überträgt Fiamara Kiesel einen Spezialauftrag, bei dem die kleine Elfe merkt, dass sie trotz ihres Flügelmakels eine waschechte Steinelfe ist. Ausnahmsweise darf Kiesel mit den älteren Naturgeistern in die Berge gehen um Edelsteine für das bevorstehende Sommerfest zu sammeln. Ausschließlich Steinelfen sind in der Lage den Gesang der Kristalle zu hören. Kiesel, die sich zwar total über diesen besonderen Auftrag freut, kann sich jedoch nicht so recht auf ihre Aufgabe konzentrieren. Statt der Melodie der Amethysten zu lauschen, träumt sie vom Fliegen. 
Glücklicherweise macht sie einige Zeit später Bekanntschaft mit dem Kolibri Kri. Obwohl es keine Freundschaft zwischen Elfen und Vögeln gibt, finden sich die beiden gar nicht so unsympathisch, wenn Kri nicht eine Flasche Windenblütensaft gestohlen hätte. Als auch noch die frechen Flusselfen es schaffen, die letzten Kannen des süßlichen Nektars zu stibitzen, versucht Kiesel diese wieder zurückzubringen. Bedingung hierfür ist es, dass Kiesel im Wettfliegen gegen die Flusselfen gewinnt. Da die mutige Jungelfe mit ihren viel zu kurzen Flügeln niemals siegen wird, bittet sie den Kolibri um Hilfe. 
Lässt er Kiesel im Stich oder ist dies der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft?

Eigene Meinung:
Nina Blazon präsentiert mit ihrem ersten Band "Kiesel die Elfe - Sommerfest im Veilchental" eine neue Reihe, die hauptsächlich für Leser ab 6 Jahren gedacht ist. Einfühlsam und mit klaren und einfachen Worten beleuchtet sie schwierige Themen wie zum Beispiel Mobbing. Sie führt mit dem geschriebenen Wort vor Augen, dass es verschiedene Wege gibt um ans Ziel zu kommen und Anpassung nicht alles im Leben ist. 
Kiesel ist ein aufgewecktes, neugieriges und kluges Elfenmädchen welches große Träume hat. Ein besonders positiver Charakterzug ist ihre Neutralität gegenüber Unbekanntem. Ein Beispiel Zitat: Buch S. 87. "Wo denkst du hin, Kiesel? Warum sollten Elfen denn mit fiesen Federflatteren sprechen?"  / "Vögel sind diebisch und dumm"
Die Steinelfe will sich jedoch selbst zu den unterschiedlichsten Themen eine eigene Meinung bilden. Daher ist sie von dieser Behauptung auch nicht voreingenommen. Dies hat natürlich zur Folge, dass sie die ungewöhnlichsten aber treuesten Freunde an ihrer Seite vorweisen kann. Auch ihr Mut ist beeindruckend, denn durch ihre offene Art verbessert sie die Gemeinschaft im Veilchental und ändert vieles zum Guten. Am Schluss des Buches befindet sich eine kleine Leseprobe über den 2. Band der voraussichtlich am 22. Juli 2019 erscheinen wird. Es ist jetzt schon klar, dass es spannend mit Kiesel weitergehen wird und sie neue Abenteuer zu bestehen hat.
Fazit: Ein wundervolles Kinderbuch, bei dem es auf fast jeder Seite etwas zu entdecken und bestaunen gibt. Die Glitzerelemente auf dem Hardcover sind ein absoluter Blickfang was eine zusätzliche Bestätigung ist, welch wunderbare Geschichte sich dahinter verbirgt. 
Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sternen 

Quelle: Buch Abb. S. 0-1 / S. 20-21 / S. 46-47

Mittwoch, 20. März 2019

Hörbuchrezension: SAU AM BRETT (Teil 2) von Oliver Kern

SAU AM BRETT

Infos zum Hörbuch:
unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar
Verlag: Random House Audio Verlag
Titel: Sau am Brett
Autor: Oliver Kern
Gelesen von Michael Schwarzmaier
Erscheinungsjahr: 11. März 2019
Gesamtspielzeit: 6 Std. 45 Min.
Lieferumfang: 6 CD's (gekürzte Lesung)
ISBN: 978-38371-4431-4
Preis: 14,99 Euro
Quellenangabe / Interesse geweckt? https://penguin.de

Reihenfolge der Berti Fellinger-Reihe:
Teil 1: EISKALTER HUND
Teil 2: SAU AM BRETT
Teil 3: HIRSCHHORNHARAKIRI
Teil 4: Radieserl von unten - Fellinger ermittelt

Klappentext:
DAS INTERESSIERT DOCH JEDE SAU!
Das Sautrogrennen am Freudensee im Bayerischen Wald. Für die einen legendär. Für die anderen eher die Regatta des ländlichen Proletariats. Zu diesen anderen zählt auch der Fellinger, seines Zeichens Lebensmittelkontrolleur und Hobbyermittler. Eigentlich wollte der Fellinger nämlich zur Polizei. Aber das ist eine andere Geschichte. Damals, beim letzten Sautrogrennen ist der Löffelmacher unter ungeklärten Umständen ertrunken. Tragisch. Und jetzt stirbt beim Bruder vom Löffelmacher, der sich als Gastronom verdingt, ein Tourist an vergifteten Schweinsbraten. Ob beides zusammenhängt? 
Ehe er sich's versieht, hängt Fellinger mitten in einem neuen Fall. 

(Weiterleitung zu YouTube)
Quelle: randomhouse.de
Inhaltsangabe:
Die Lebensmittelüberwachung Ostbayern steht für Lebensqualität und Gesundheit. Berthold Fellinger, ein Angestellter dieser Behörde nimmt seinen Beruf als Hygieneinspektor äußerst genau. Nachdem er beim Kirchenwirt seine Kontrolle sowohl in der Küche als auch im Lebensmittellager laut Vorschrift fachmännisch durchgeführt hat, stellt dieser zufrieden fest, dass es keinerlei Beanstandungen oder etwaige Mängel gibt. Daher genehmigt sich der Lebensmittelkontrolleur beim Ferdl -dem Wirt- sein wohl verdientes Feierabendbier, nicht zuletzt wegen der neuen Bedienung. 
Da die hübsche Hamburgerin durch ihre Anwesenheit dem Fellinger so den Kopf verdreht, bemerkt dieser nicht, wie ein paar Tische weiter ein Gast mittleren Alters eine ungesunde Gesichtsfarbe annimmt und wenige Sekunden später leblos mit dem Kopf in seinem Teller landet. Franziska Höllmüller, die Dorfärztin und Jugendliebe vom Fellinger kann bei dem Anzugträger nur noch den Tod feststellen. 
Ausgerechnet zur Feriensaison wo Ferdl Löffelmacher komplett ausgebucht ist, geschieht dieses tragische Unglück. Sämtliche Gäste verfolgten das entsetzliche Geschehen, doch ein Zeuge will mehr beobachtet haben - nämlich, wie der Fellinger Geld vom Kirchenwirt angenommen hat. Ist das Lokal vom Ferdl Löffelmacher also doch nicht in einem so einwandfreien Zustand wie es der Lebensmittelkontrolleur ausgewiesen hat?
Der 43-jährige Niederbayer, der eigentlich nur seine Schulden vom Schafkopfspielen beim Ferdl eintreiben wollte ist in Erklärungsnot. Unter allen Umständen versucht sich Fellinger von diesen Anschuldigungen reinzuwaschen, nicht nur weil ihm im schlimmsten Fall die Suspendierung vom Dienst droht. Daher sieht der Hygieneinspektor nur eine Chance, sich selbstständig auf Spurensuche zu begeben um den plötzlichen Tod des Hamburger Geschäftsmannes aufzuklären. Als auch noch die Schulter des Hobbyermittlers zu jucken beginnt, ist dies ein weiteres Indiz, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Bei seinen Nachforschungen findet Fellinger unglaubliche Details heraus: Ferdl Löffelmacher wurde vor 20 Jahren nach dem Ertrinkungstod seines Bruders beim Sautrogrennen mit einem Fluch belegt. Je intensiver Fellinger nachbohrt, desto mehr Dramen kommen in der Familiengeschichte der Löffelmacher's zutage. Zuletzt die schwere Krankheit vom Ferdl's Sohn Jens. Doch mit dem Tod des vergifteten Geschäftsmannes scheint das Böse den Kirchenwirt nun endgültig eingeholt zu haben. 
Als auch noch die schöne Bedienung spurlos verschwindet und ein weiteres Familienmitglied der Löffelmachers leblos aufgefunden wird, steht eines fest, der Ferdl steckt in großen Schwierigkeiten und der Fellinger hängt irgendwie mit drin.
Wer ist die Schlüsselfigur zu den tragischen Ereignissen und was ist deren Motiv?

Eigene Meinung:
In dem Hörbuch "Sau am Brett" darf Lebensmittelkontrolleur Berthold Fellinger wieder auf Ermittlungsjagd gehen. Der leidenschaftliche Hobbydetektiv leidet eindeutig unter dem Batman-Syndrom: Verbrechen aufklären ohne Auftrag. Wenn er nicht sein kaputtes Knie hätte, wäre er mit Sicherheit ein begnadeter Polizist geworden, aber darum soll es in diesem Teil nicht gehen. Der Autor Oliver Kern hat wieder einen angenehmen, spannenden und teilweise klischeehaften Regionalkrimi verfasst. Dieser wird nicht nur der bayerischen Kultur, sondern auch der Mentalität der Menschen im Bayerischen Wald gerecht. Der 43-jährige Niederbayer begibt sich wieder eigenständig auf Spurensuche um den mysteriösen Vergiftungstod des Geschäftsmannes Herrn Hansen beim Kirchenwirt aufzuklären. 
Zum einen will er sich selbst von den Bestechungsvorwürfen reinwaschen, aber zum anderen auch der örtlichen Polizei ein wenig unter die Arme greifen, denn so richtig traut er denen nicht zu, dass sie das Verbrechen schnell genug aufdecken werden. Dass er sich dabei selbst mehrmals in ernsthafte Gefahr bringt wird dem Fellinger erst bewusst, als die Situationen brenzlig und unausweichlich werden. Aber wie sagt das Sprichwort so schön: "Unkraut vergeht nicht" - so auch bei unserem bayerischen Urgestein. Natürlich hat dieser Heldenmut auch einen positiven Nebeneffekt. Selbst als er verletzt bei der Höllmüllerin auf dem Untersuchungstisch liegt, macht Fellinger bei der Ärztin, seiner Jugendliebe, einen Chancentest.
Der Schriftsteller baut am Rande eine leichte Liebesgeschichte mit ein, die in keinster Weise einen dominierenden Part einnimmt, sondern sachte im Hintergrund mitläuft und den Krimi im Gesamten auffrischt. 
Fazit: Spannende Verfolgungsjagden, wortwitzigen Metaphern die exakt auf den Punkt gebracht werden und sprachlichen Spielereien machen den zweiten Teil der Fellinger-Serie absolut hörens- bzw. lesenswert. Der Unterhaltungswert ist konstant an der oberen Grenze, was unter anderem dem Synchronsprecher Michael Schwarzmeier positiv zuzuschreiben ist. Ich bin jetzt schon gespannt wie die "Obandelversuche" bei der Höllmüllerin weitergehen werden. 
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen 

Anmerkung:
Weitere Rezensionen von Oliver Kern:

Sonntag, 17. März 2019

Hörspielrezension: ROSA Räuberprinzessin und das Törtchen-Geheimnis (Teil 2) von Annette Roeder

ROSA Räuberprinzessin
und das Törtchen-Geheimnis

Infos zum Hörspiel:
unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar
Verlag: cbj audio Verlag
Titel: ROSA Räuberprinzessin und das Törtchen-Geheimnis
Autor: Annette Roeder
Gelesen von Cathlen Gawlich
Erscheinungsjahr: 11. März 2019
Gesamtspielzeit: 1 Std. 20 Min. 
Lieferumfang: 1 CD (ungekürzte, inszenierte Lesung)
ISBN: 978-3-8371-4583-0
Preis: 8,99 Euro
Empfohlenes Alter: ab 6 Jahren
Quellenangabe / Interesse geweckt? Hier geht's zum Verlag

Reihenfolge der Rosa-Reihe:

Klappentext:
Ein Dieb geht um in Sonnenbühl! Ein Dieb mit einer eindeutigen Vorliebe für Süßigkeiten...
Ausgerechnet die leckeren Erdbeertörtchen von Bäcker Zopf hat er mitgehen lassen. Und dann auch noch die Schoko-Muffins! Rosa, Esel Einhorn und ihre beste Freundin Irmela würden den Fall ja gerne aufklären, doch die drei haben gerade gar keine Zeit, Detektiv zu spielen. Denn Rosa hat im Wald einen Waschbären gefunden...

(Weiterleitung zu YouTube)
Quelle: randomhouse.de
Inhaltsangabe:
Rosa und Irmela sind die allerbesten Freundinnen. Daher kommt es hin- und wieder vor, dass Irmela am Wochenende bei der Räuberprinzessin übernachten darf, so wie dieses Mal. Nachdem die beiden Mädchen von Rosa's älterem Bruder Rocco am Sonntagmorgen ausgekitzelt wurden, stehen die Kinder verschlafen auf und machen sich fertig für den Tag. Gemeinsam mit Esel Einhorn wollen die Freunde in den Wald gehen um hier zu spielen. Zwischen der Birke und der Rotbuche verbirgt sich nämlich ein geheimer Pfad, der direkt zur Hasenglöckchenlichtung führt. Dort befindet sich das Schloss "Rosawinkel"- ein selbstgebautes Häuschen aus alten Dielen, welches ihr Rosa's Eltern zum siebten Geburtstag geschenkt haben. In dem pink eingerichteten Spielhaus befindet sich alles was eine echte Prinzessin zum Wohlfühlen braucht: ein gemütliches Matratzenlager, ein Tischchen, zwei Stühle und selbstverständlich auch ein Stallzimmer für Esel Einhorn. 
Als die beiden Kinder die kleine Hütte betreten, stellen sie erstaunt fest, dass alles ganz unordentlich ist und sogar ein Stuhl umgekippt auf dem Boden liegt. Rosa, die sofort der Sache auf den Grund gehen will, vernimmt plötzlich ein lautes, gleichmäßiges Schnarchen aus dem Matratzenlager. Da Irmela sich nicht traut mit ihr gemeinsam nachzusehen wer das Geräusch verursacht, geht die mutige Prinzessin alleine in den kleinen Raum und entdeckt auf dem weichen Untergrund ein schlafendes Waschbärenbaby. Rosa und Irmela sind sofort in das weiche Bündel vernarrt und wollen es unter keinen Umständen mehr hergeben. Leider macht aber Rosa's Mutter den Kindern einen Strich durch die Rechnung und bittet die beiden das Wildtier wieder zurück in den Wald zu bringen. Doch Prinz Purzel -wie sie das kleine Bärenbaby getauft haben- ist so niedlich, dass die beiden überlegen wie sie das anhängliche Tier doch noch behalten können. Dann kommt ihnen plötzlich die rettende Idee: Irmela's Vater, Herr Zopf, schlägt seiner Tochter nur selten einen Wunsch aus. So kommt der kleine Waschbär bei Irmela unter. Aber dann geschieht etwas Schreckliches. In der Bäckerei Zopf wurde eingebrochen und sämtliche Erdbeertörtchen und Schokomuffins sind verschwunden. Ausgerechnet jenes Gebäck, welches Herr Zopf für ein Brautpaar zum Probeessen bereitgestellt hat. 
Wer war der Dieb und wendet sich doch noch alles zum Guten?

Eigene Meinung:
Sobald bei diesem Hörspiel die Titelmusik erklingt, ist man als Zuhörer sofort dazu geneigt mitzusingen. Annette Roeder hat mit dem zweiten Teil "Rosa Räuberprinzessin und das Törtchen-Geheimnis" sich wieder eine wundervolle Geschichte überlegt: Ein niedliches, kleines Waschbärenbaby verirrt sich im Matratzenlager von Rosa's selbstgebautem Schloss. Den beiden Mädchen scheint es gar nicht klar zu sein, dass es bei dem anhänglichen Waschbären nicht um ein Haustier- sondern um ein freilebendes Lebewesen handelt. Daher ist das Chaos bereits vorprogrammiert, als die Kinder das Bärenbaby mit nach Hause nehmen. Die Autorin behandelt wieder kindgerecht interessante Themen. Sie führt dem jungen Zuhörer ab 6 Jahren vor Augen, was es bedeutet Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen, aber auch gleichzeitig die eigenen Interessen zum Wohle des Tieres zurückzustellen. Ebenfalls gefiel mir die Handlung um die verschwundenen Erdbeertörtchen und Schokomuffins sehr gut. Auf spielerische Weise wird den Kleinen nahe gebracht, dass man nicht voreilig jemanden nur anhand von Äußerlichkeiten oder kleinen Schwächen verurteilen soll. Die Sprecherin Cathlen Gawlich -die bereits den ersten Teil des Hörspiels synchronisiert hat- konnte wieder stimmlich punkten.
Fazit: Rosa Räuberprinzessin, das gut gelaunte Energiebündel hat auch im 2. Teil erneut von sich überzeugen können und Esel Einhorn glänzte wie gewohnt mit seinen besten I-A-Ideen. Irmela übernimmt gerne den vernünftigeren Part ohne altklug zu wirken. 
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen

Anmerkung:
Weitere Rezensionen von Annette Roeder:

Mittwoch, 13. März 2019

Buchrezension: DANA MALLORY UND DAS HAUS DER LEBENDEN SCHATTEN von Claudia Romes

DANA MALLORY UND
DAS HAUS DER LEBENDEN SCHATTEN

Infos zum Buch:

unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar
Verlag: Thienemann-Esslinger Verlag / Planet!
Titel: Dana Mallory und das Haus der lebenden Schatten
Autor: Claudia Romes
Erscheinungsjahr: 11. Februar 2019
Seitenzahl: 288 Seiten
ISBN: 978-3-522-50585-7
Cover: gebundene Ausgabe
Preis: 15,00 Euro
Empfohlenes Alter: ab 11 Jahren
Quellenangabe / Interesse geweckt? https://thienemann-esslinger.de

Klappentext:

TRITT EIN UND ENTDECKE DAS DÜSTERE GEHEIMNIS VON 
MALLORY MANOR...
Dana ist genervt: Die Ferien bei Tante Meg im englischen Nirgendwo verbringen? Langweilig! Das ändert sich jedoch schnell, als sie merkt, dass es in dem alten ehrwürdigen Haus nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Denn plötzlich fangen die Gemälde an zu sprechen, Türen verschwinden einfach in den Wänden und Dana hört Stimmen, die ihren Namen rufen! Zusammen mit dem mysteriösen Will macht sie sich auf, das Geheimnis um Mallory Manor zu lüften. Nach und nach wird Dana klar, dass das Herrenhaus mehr mit ihrem Schicksal zu tun hat, als sie ahnt...

Inhaltsangabe:
In knapp zwei Wochen hat Dana Mallory Geburtstag. Doch ihren Ehrentag wird sie nicht mit ihrem Vater in London feiern, sondern im Norden von England, genauer gesagt auf Mallory Manor. Das scheinbar heruntergekommene Schloss wirkt auf den ersten Blick nicht nur ungepflegt und sanierungsbedürftig, sondern verbreitet zudem auch noch eine unheilvolle Düsterkeit. Dana's Vater James verbrachte früher als kleiner Junge dort immer seine Ferien, daher liebt er bis heute den Ort samt seiner Bewohner. Doch seit über 20 Jahren hat James zu seiner Tante Meg keinen Kontakt mehr, da sie zu ihm komplett die Verbindung abgebrochen hat. Umso mehr freut sich Dana's Vater, als er vor zwei Wochen von ihr eine Einladungskarte im Briefkasten vorfand. Die ältere Dame bittet ihn darin, ihr Dana, seine einzige Tochter vorzustellen. Der Brief von Tante Meg trifft genau zum richtigen Zeitpunkt ein, da ihr Vater beruflich nach Paris fliegen muss. Seit Dana's Mutter vor einigen Jahren verstorben ist, muss der Witwer den gemeinsamen Lebensunterhalt alleine bestreiten und reist daher hin- und wieder als erfolgreicher Kunsthistoriker um die Welt. Doch vor Ort fühlt sich die fast 13-jährige in dem alten Herrenhaus alles andere als wohl. Tante Meg entspricht überhaupt nicht den positiven Schilderungen ihres Vaters, sondern wirkt eher unfreundlich und bösartig. Nachdem James der Heranwachsenden fest verspricht sie in wenigen Tagen wieder abzuholen, macht Dana das Beste aus der Situation und erkundet auf eigene Faust das Schloss. Schnell stellt sie dabei fest, dass nichts in dem düsteren Gebäude so ist, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. Ständig hört sie mitten in der Nacht unheimliche Stimmen die zu ihr sprechen und auch die wuchtigen Gemälde an den Wänden erwecken den Eindruck, als würden sie ihr Eigenleben führen. Doch als ein weißes Pferd aus einem brennenden Kamin springt und die Hauskatze mit den leuchtenden Augen plötzlich zu sprechen beginnt, glaubt Dana ihren Verstand zu verlieren. 
Zum Glück lernt sie den gleichaltrigen Will kennen, der sie über die übersinnlichen Phänomene von Mallory Manor aufklärt. Mit diesem Wissen trägt sie nun gleichzeitig die Bürde, den Kampf gegen die dunkle Macht aufzunehmen. Seit Jahren hat das Unheilvolle Besitz von dem Familienanwesen ergriffen und an Dana's 13. Geburtstag soll die Entscheidung fallen, ob das Böse doch noch besiegt werden kann. Das Mädchen erfährt, dass sie die Hüterin der Geister ist und für Harmonie zu sorgen hat. Um ihre magischen Kräfte einsetzen zu können, die seit Geburt in ihr schlummern, muss Dana zuerst einen geheimnisvollen Schlüssel finden. Doch die Suche nach diesem gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn der Dämon setzt alles daran Dana und ihre Helfer unschädlich zu machen. 
Die Uhr tickt unaufhaltsam. Kann das mutige Mädchen mit ihren Verbündeten doch noch den ominösen Schlüssel finden und das Böse abwenden oder ist alles zu spät?

Eigene Meinung:
Die deutsche Autorin Claudia Romes hat ein Jugendbuch der besonderen Art verfasst. Im Mittelpunkt der Handlung steht Dana Mallory, die in wenigen Tagen 13 Jahre alt wird. Dieses Alter hat eine magische Bedeutung, daher wurde sie von ihrer Tante Meg auf Mallory Manor eingeladen. Doch dieser feierliche Anlass bedeutet mehr, als nur ein Jahr älter zu werden, denn an diesem Tag entscheidet sich, ob auf dem Schloss das Gute oder Böse siegen wird. Um dies herauszufinden, muss Dana ihr Schicksal annehmen und den geheimnisvollen Schlüssel finden um ihre Magie anwenden zu können. Romes versteht es gekonnt, in kurzen Kapiteln eindrucksvoll die Gedanken, Empfindungen und die Aufgaben der Protagonistin zusammenzuführen, das Ganze mit vielen unvorhersehbaren Wendungen zu untermalen und die Geschichte anschließend in einem spannenden Finale aufzulösen. Alle Mitwirkenden des Buches hatten ihre eigene unverwechselbare Rolle. Diese waren stimmig und harmonierten, ohne sich zu sehr im Detail zu verlieren. Das Setting war brillant, genau wie es sich für so eine facettenreiche Geschichte gehört. Ein Buch, welches ich kaum aus der Hand legen konnte und nicht nur Jugendlichen ab 10 Jahren empfehlen würde, sondern allen, die ebenfalls Interesse an Übernatürlichen und magischen Geschöpfen haben. 
Fazit: Ein Mystery-Jugendbuch, welches inhaltlich komplett von sich überzeugen konnte. Spannend mit vielen verschieden Wendungen an einem geheimnisvollen Ort, wie man ihn nicht hätte besser beschreiben können.  
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen 

Sonntag, 10. März 2019

Hörbuchrezension: BLIND (Teil 1) von Christine Brand

BLIND


Infos zum Hörbuch:

unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar
Verlag: Randome House Audio Verlag
Titel: Blind
Autor: Christine Brand
Gelesen von Martina Treger
Erscheinungsjahr: 04. März 2019
Gesamtspielzeit: 8 Std. 37 Min. 
Lieferumfang: 2 MP3 CD's (gekürzte Lesung)
ISBN: 978-3-8371-4550-2
Preis: 15,00 Euro
Quellenangabe / Interesse geweckt? Hier geht's zum Verlag

Reihenfolge der Milla Nova ermittelt-Reihe:
Band 1: Blind 
Band 2: Die Patientin 
Band 3: Der Bruder
Band 4: Der Unbekannte 
Band 5: Der Feind 

Klappentext:

Nathaniel hört einen Schrei, dann bricht die Verbindung ab. Gerade noch telefonierte er mit einer Frau. Eine anonyme App verband die beiden, die Frau half Nathaniel dabei, das richtige Hemd zu wählen. Denn Nathaniel ist blind. Aber der Schrei klang eindeutig. Was, wenn der Frau etwas angetan wurde? Er ist sich sicher: Etwas Schlimmes ist geschehen. Doch keiner glaubt ihm, es gibt keine Beweise, keine Spur. Gemeinsam mit einer Freundin, der Journalistin Milla, macht sich Nathaniel selbst auf die Suche nach der Wahrheit. Er ahnt nicht, dass er für die fremde Frau die einzige Chance sein könnte - oder ihr Untergang.

(Weiterleitung zu YouTube)
Quelle: randomhouse.de
Inhaltsangabe:
Nathaniel Brenner lebt mit seinem Blindenhund Alisha in einer kleinen Wohnung mitten in Bern. Der heute 41-jährige war vor 30 Jahren Opfer eines schrecklichen Familiendramas bei dem er sein Augenlicht verlor. Trotz dieser Beeinträchtigung kommt der Mittvierziger gut zurecht, nicht zuletzt dank der modernen Technik der heutigen Zeit. Hierzu zählt unter anderem die App "Be My Eyes", die sowohl Blinde als auch Sehende auf ihrem Smartphone herunterladen können. Völlig anonym und per Zufallsprinzip finden Blinde über dieses Programm Hilfe von Sehenden, die zu deren virtuellen Augen werden um so dem Beeinträchtigten bei diversen Alltagssituationen zu unterstützen. Auch Nathaniel benutzt seit ca. einem Jahr diese App, wie auch an jenem Mittwoch, dem 5. Juni. 
Da ihn seine Pflegemutter anlässlich ihres Geburtstags zum Abendessen eingeladen hat, möchte der Schweizer dafür sein blaues Hemd tragen. Um die richtige Farbe auszuwählen, lässt Nathaniel sich über das Handyprogramm zu dem Kleidungsstück navigieren. Die Verbindung kommt dabei mit Carole zustande, zufällig jener Frau, mit der er vor einem Jahr schon einmal über "Be My Eyes" telefoniert hat. Beide können sich noch sehr gut an jenen kurzen Moment erinnern, da Nathaniel zu diesem Zeitpunkt von einem Kamerateam und einer Journalistin über mehrere Tage hinweg für eine Reportage begleitet wurde. Während des jetzigen Gesprächs vernimmt Nathaniel ein seltsames Geräusch am anderen Ende der Leitung. Dann geht alles ganz schnell: Er wird Zeuge, wie Carole erst völlig überrascht wirkt und dann scheinbar in Panik laut aufschreit. Nur wenige Sekunden später nimmt der Blinde ein dumpfes Geräusch wahr, als würde ein Sack auf dem Boden aufschlagen und weggeschleift werden. Nathaniel, dessen Hör- und Spürsinn viel intensiver ausgeprägt ist als bei Sehenden, ahnt, dass bei der jungen Frau etwas Schlimmes passiert sein muss. Völlig aufgelöst ruft der sensible Mann bei der Berner Polizei an und schildert dem Beamten sein wahrgenommenes Erlebnis. Doch dieser will dem 41-jährigen nicht glauben und vertröstet ihn. Brenner lässt aber nicht locker und setzt nun alle Hebel in Bewegung, um in Erfahrung zu bringen, was tatsächlich mit Carole passiert ist. Dabei sieht er nur eine Chance, in dem er Milla kontaktiert - die freundliche Journalistin aus der damaligen Drehzeit. Diese glaubt Nathaniel's kurioser Geschichte sofort und tatsächlich findet er mit ihrer Hilfe die Identität von Carole heraus. Bei dem Kontrollbesuch wirkt die junge Dame jedoch völlig normal und unverletzt. Obwohl alles gegen Nathaniel's Behauptung spricht, ist der Mann felsenfest davon überzeugt, dass es sich bei dieser Frau nicht um die echte Carole Stein handelt mit der vor Kurzem telefoniert hat. 
Gab es wirklich ein schreckliches Verbrechen bei dem Nathaniel unfreiwilliger Zuhörer wurde oder verliert er langsam seinen Verstand weil ihn seine eigene Vergangenheit einzuholen droht?

Eigene Meinung:
"BLIND" lautet der erste Teil einer neuen Krimi-Reihe von Christine Brand. Es handelt sich hierbei um einen vielversprechenden Kriminalroman, der den Zuhörer über acht Stunden angenehm unterhält. Die Synchronsprecherin Martina Teger wurde für dieses Hörbuch stimmlich ideal ausgewählt, denn durch ihre markante Stimme verlieh sie der kompletten Handlung einen unverwechselbaren Stil. Auch der blinde Protagonist dieser Geschichte ist etwas ganz Besonderes. Eingeschlossen in seiner persönlichen Dunkelheit schafft es Nathaniel zwar problemlos seinen Alltag zu bewältigen, jedoch wirkte er auf mich trotz seiner 41 Jahre oftmals unsicher, ängstlich und überaus sensibel. Nachdem er scheinbar über das Telefon unfreiwillig Zeuge eines brutalen Übergriffs auf Carole Stein wurde, spürt man regelrecht, wie ihm diese tragische Situation zusetzt. Obwohl ihm anfangs niemand so wirklich glauben möchte, ergreift er Eigeninitiative und wird so etappenweise immer selbstbewusster und mutiger. Auch wenn Nathaniel oft mit kleinen Problemen und alltäglichen Hindernissen durch seine Blindheit konfrontiert wird, löst er diese souverän und wächst über sich selbst hinaus. Leider empfand ich, dass hier zu viele Zufälle mitgespielt haben, die die Glaubhaftigkeit der Story ab- und zu einschränkten.
Die Autorin verfasste hier zwei große Handlungsstränge, die am Ende des Hörbuchs gekonnt zusammengeführt wurden. Schade fand ich, wie die Auflösung des Krimis inszeniert wurde. Einige Fragen blieben dadurch ungeklärt, aber ich kann mir vorstellen, dass vereinzelte Mitwirkende im Folgeteil wieder in Erscheinung treten, sodass evtl. doch noch die ein- oder andere Frage beantwortet wird. 
Fazit: Ein ungewöhnlicher Krimi, der Einblicke in die Ermittlungsstrategie der Polizei und in die Arbeitsabläufe von Journalisten gewährt. Der blinde und unscheinbar wirkende Protagonist macht dieses Hörbuch zu einem ungewöhnlichen Hörspektakel. 
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen 

Montag, 4. März 2019

Buchrezension: MEIN HERZ ZWISCHEN DEN ZEILEN (Band 1) von Jodi Picoult und Samantha van Leer

MEIN HERZ ZWISCHEN DEN ZEILEN

Infos zum Buch:

unbezahlte Werbung
Verlag: Boje-Verlag
Titel: MEIN HERZ ZWISCHEN DEN ZEILEN
Autor: Jodi Picoult und Samantha van Leer
Erscheinungsjahr: 19. Juli 2013
Seitenzahl: 288 Seiten
ISBN: 978-3414823656
Cover: gebundene Ausgabe

Preis: 10,00 Euro
Empfohlenes Alter: ab 12-15 Jahren
Quellenangabe / Interesse geweckt? 
https://luebbe.de/baumhaus

Reihenfolge:
Band 1: MEIN HERZ ZWISCHEN DEN ZEILEN
Band 2: LIEBE OHNE PUNKT UND KOMMA

Klappentext:
Was wäre, wenn die Charaktere in einem Buch ein Eigenleben hätten, solange die Buchdeckel geschlossen bleiben? Ein Eigenleben, das mit der Geschichte des Buchs gar nichts zu tun hat? Erst, wenn das Buch wieder geöffnet wird, gehen die Figuren auf Position und spielen ihre Rolle für die Leser weiter. Und was wäre, wenn einer dieser Charaktere das Buch unbedingt verlassen wollte? Besser noch: Wenn sich eine Leserin in ihn verlieben und beschließen würde, ihm zu helfen? 

Inhaltsangabe:
Delilah McPhee ist eine 15-jährige, introvertierte Einzelgängerin, die am liebsten den ganzen Tag in den geheimnisvollen Welten der Bücher versinkt. Besonders hat es ihr derzeit das Märchenbuch für Grundschüler mit dem Titel "Mein Herz zwischen den Zeilen" angetan. In der Geschichte geht es um einen Prinzen, der ohne seinen Vater aufwuchs und bald alt genug ist, um das Königreich zu regieren. Seine stärkste Charaktereigenschaft ist sein messerscharfer Verstand, denn er bewältigt jedes Hindernis mit Köpfchen statt im Kampf mit seinem Schwert. Delilah, die ebenfalls ohne ihren Vater aufwachsen muss, fühlt sich zu dem gleichaltrigen Prinz Oliver hingezogen und auf eine merkwürdige Weise mit ihm verbunden, sodass sie sich immer wieder das Märchenbuch aus der Schulbibliothek ausleiht. Mittlerweile kennt das junge Mädchen bereits die abgedruckten Bilder und die beschriebenen Szenen in- und auswendig. Doch diesmal sticht ihr beim Lesen ein Bild ins Auge, das vorher noch nie zu sehen war. Es handelt sich hierbei um ein Schachbrett, welches in den Sand geritzt wurde. Je öfter sie das Buch öffnet und schließt, desto häufiger verändert sich die Textseite der Lektüre. Plötzlich nimmt das Mädchen eine Stimme wahr, die aus dem Märchenbuch zu ihr spricht. Oliver, der in der Lektüre die Hauptrolle des Prinzen spielt hat genug von seinem monotonen Leben als Märchenfigur. Er will endlich aus der Geschichte und dem Buch ausbrechen und in das echte Leben der Leser eintreten. 
Was Delilah bis dahin noch nicht wusste: Sobald das Märchenbuch vom Leser geschlossen wird, führen die darin aufgeführten Figuren ihr Eigenleben, bei dem sie tun und lassen können was immer sie wollen bis sie wieder ihre zugeteilten Rollen beim nächsten Öffnen einnehmen müssen. Oliver setzt nun große Hoffnung in Delilah, denn sie ist die erste Person die ihn hören und verstehen kann. Bei dem Versuch dem unglücklichen Prinzen aus dem Märchenbuch zu helfen verlieben sich die beiden ineinander. 
Können sie das Unmögliche möglich machen und Prinz Oliver in die reale Welt holen? 

Eigene Meinung:
"Mein Herz zwischen den Zeilen" ist ein wunderschön gestaltetes Kinder- bzw. Jugendbuch, welches mich leider inhaltlich nicht besonders überzeugen konnte. 
Die Geschichte wird in drei Handlungsstränge aufgeteilt. Zum einen beschreiben die Autorinnen das Buch aus der Sicht von Prinz Oliver und wie unglücklich er ist über sein langweiliges Leben in einem Märchenbuch, zum anderen schildern Jodi Picoult und Samantha van Leer auch die Perspektive von der 15-jährigen Delilah die ihren Vater vermisst und sich von keinem so richtig verstanden fühlt. Des Weiteren werden immer wieder Szenen von dem eigentlichen Märchenbuch eingeblendet, in dem Oliver die Rolle des tapferen Prinzen spielen muss. Damit man als junger Leser nicht mit den unterschiedlichen Passagen durcheinander kommt, wurden die Textabschnitte farblich verändert, was mir wirklich gut gefiel. Auch die bunten Illustrationen werteten das Buch im Gesamten auf. Obwohl der Schreibstil flüssig und verständlich war, fehlten mir die Spannung und der Pepp. Die Geschichte hatte kaum Tempo und die Handlung empfand ich stellenweise als zu oberflächlich.  
Fazit: Die Grundidee die Jodi Picoult mit ihrer Tochter Samantha van Leer hatte war großartig, Aufmachung und Gestaltung waren spitze, aber das Ideenreichtum und der Spannungsbogen wurden nur mäßig bedient. 
Meine Bewertung: 3 von 5 Sternen 

Quelle: Buch Abb. S. 10-11 / S. 42-43/ S. 48-49 / S. 124-125