Unsere abenteuerliche Reise
in das Herz der Dunkelheit
Infos zum Buch:
unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar
Verlag: Thienemann-Esslinger Verlag
Titel: Der Ruf des Schamanen -
Unsere abenteuerliche Reise in das Herz der Dunkelheit
Autor: Davide Morosinotto
Erscheinungsjahr: 26. Januar 2021
Seitenzahl: 432 Seiten
ISBN: 978-3-522-20274-9
Cover: gebundene Ausgabe
Preis: 18,00 Euro
Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Quellenangabe / Interesse geweckt? https://thienemann-esslinger.de
Klappentext:
Seit Stunden schon kämpfen sich Laila und ihr Freund El Rato durch den dichten Urwald. Sie müssen unbedingt den alten Schamanen finden. Er ist Lailas letzte Hoffnung, denn sie leidet an einer unheilbaren Krankheit. Doch allmählich bricht die Nacht herein und die Dunkelheit ist voller Gefahren...
Inhaltsangabe:
Peru 1986.
In der Klinik Santo Toribio im Nationalen Institut für Neurowissenschaften, in der Calle de las Maravillas wird auf der Pädiatrie alles für einen Neuankömmling vorbereitet. Laila Raskinen, eine 13-jährige Schülerin und Tochter des finnischen Diplomaten Aarni ist schwer krank und soll von den erfahrensten Ärzten des Landes untersucht werden. Da diese Heilstätte den besten Ruf von ganz Peru genießt, bringt Laila's Mutter ihr Kind samt Gepäck dort hin. Professor De La Torre -ein Experte für seltene neurologische Krankheiten- soll das Mädchen eingehend untersuchen und dieses daraufhin gezielt behandeln.
Als Laila die Krankenstation betritt, wird sie von zahlreichen Kindern unterschiedlichsten Alters neugierig in Empfang genommen. "Das Nest" wie die Kleinen ihr vorübergehendes Zuhause nennen, ist ein großer Gemeinschaftssaal in dem sowohl die Jungen als auch die Mädchen zusammen betreut werden und dort auch ihre Nächte verbringen. So kommt es, dass Laila schon bald auf El Rato aufmerksam wird. Der aufgeweckte Bub, der schon sein ganzes Leben lang in der Klinik verbringen muss, nimmt sich Laila an und die beiden werden schließlich beste Freunde. Nach etlichen Untersuchungen, belauscht die Heranwachsende heimlich ein Gespräch zwischen ihrer Mutter und dem Professor, dessen Diagnose lautet: Juvenile Neuronale Ceroid Lipofuszinose, eine unheilbare Krankheit die Menschen unter anderem erblinden und dement werden lässt.
Nach einem misslungenen Streich in der Krankenhausbibliothek steckt Laila aus Versehen statt ihrem eigenen Roman das private Tagebuch des amerikanischen Arztes Robert Clark ein, der viele Jahre zuvor in dieser Klinik praktiziert hat. In seinen Notizen berichtet der Arzt über viele unterschiedliche Pflanzen aus dem Amazonas, deren Wirkstoffe heute in der modernen Medizin eingesetzt werden. Besonders war Dr. Clark von der verschollenen Blume des Schamanen von K. fasziniert. Die fleischige Blüte mit den leuchtend roten Blütenblättern gilt bei den alten Urvölkern als absolutes Heilmittel bei neurologischen Krankheiten.
Mit dem Tagebuch in der Hand, welches vor 40 Jahren zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges verfasst wurde, schöpfen die beiden Kinder neue Hoffnung. Während das medizinische Personal bei Laila keine Heilungschance mehr sieht, fassen das Mädchen und El Rato trotzdem den Entschluss sich gemeinsam auf den Weg zu der verschollenen Blüte zu machen. Heimlich fliehen sie noch in der selben Nacht aus der Klinik und nehmen die Spur zu dem Schamanen von K. auf.
Werden El Rato und Laila es schaffen, die seltene Heilpflanze zu finden - und wenn ja, wird diese Laila wirklich retten können?
Dieser Jugendroman ist das erste Buch, welches ich vom italienischen Autor Davide Morosinotto gelesen habe. Die Lektüre mit 432 Seiten entführt den Leser ab 12 Jahren auf eine Abenteuerreise der besonderen Art. Laila, das todkranke Mädchen dessen Vater ein ausländischer Diplomat ist und somit viele Vorteile genießt, sowie El Rato, ein aufgeweckter peruanischer Junge, der die Klinik Santa Toribio seit seiner Geburt noch nie verlassen hat - sind die Helden dieser ungewöhnlichen Geschichte.
Als das 13-jährige Mädchen heimlich das Gespräch zwischen ihrer Mutter und dem Professor belauscht in dem dieser ihr die ernüchternde Diagnose übermittelt, scheint Lailas Schicksal endgültig besiegelt zu sein. Doch dann fallen der Schülerin zufällig die privaten Notizen des Doktors Robert Clark über eine geheimnisvolle Blüte in die Hände, ein Hoffnungsschimmer an den sich die beiden Kinder klammern. Mutig nehmen sie die Spur auf beginnend in Lima, durch die Anden, entlang des Amazonas hinein in den peruanischen Urwald - der "grünen Hölle". Getrieben in der Hoffnung die tödliche Krankheit aufhalten zu können, wachsen die beiden über sich hinaus und stellen sich vielen Gefahren.
Morosinotto schafft es gekonnt ernste Themen in seine Geschichte aufzunehmen und kindgerecht zu verpacken. Egal ob es sich um die erste große Liebe zweier Heranwachsenden handelt oder um politische Gefahren und Naturgewalten die zu überwinden sind - der Autor beweist stets sein erzählerisches Geschick. Das Buch wird aus verschiedensten Perspektiven geschrieben, sodass die Emotionen, die Gefahren und die Angst der Kinder und anderen Mitwirkenden authentisch auf den Leser wirken.
Ab Mitte des Romans treten weitere Protagonisten auf, sodass ich an diesen Stellen manchmal Schwierigkeiten hatte, aus welcher Sichtweise bzw. von welcher Person aus das Geschehen nun betrachtet wird. Die Highlights in der Lektüre, wie beispielsweise die vielen Schwarz-Weiß-Illustrationen, Skizzen und gekonnt gesetzte Effekte die die Dramatik dieser neurologischen Krankheit von Laila noch einmal betonen, geben dem Buch den letzten Feinschliff.
Fazit: Eine Geschichte, die Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Tod und Vergänglichkeit streift ohne belastend zu wirken. Ein Roman, der Herz und Auge gleichermaßen anspricht.
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen