Sonntag, 28. August 2022

Buchrezension: DAS WUNDER VON "Bahnsteig 5" von Clare Pooley

DAS WUNDER VON "Bahnsteig 5"

Infos zum Buch:
unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar
Verlag: Goldmann Verlag
Titel: Das Wunder von Bahnsteig 5
Autor: Clare Pooley
Erscheinungsjahr: 17. August 2022
Seitenzahl: 400 Seiten
ISBN: 978-3-442-20637-7
Cover: broschierte Ausgabe
Preis: 16,00 Euro
Quellenangabe / Interesse geweckt? Hier geht's zum Verlag

Klappentext:
DER MORGENZUG NACH LONDON - 
DIE PERFEKTE VERBINDUNG FÜR SECHS FREMDE, 
DIE ZU FREUNDE WERDEN...

Jeden Morgen nehmen sie denselben Zug nach London, die Passagiere in Wagen 3. Iona, eine Ratgeberkolumnistin, hat sich sogar Namen für ihre Mitreisenden ausgedacht: Der-einsame-Teenager, Die-hübsche-Leseratte oder Der-arrogante-Breitbeinige. 
Als routiniertere Pendler wechseln sie kein Wort miteinander. Bis sich der Breitbeinige eines Tages an einer Weintraube verschluckt und womöglich erstickt wäre, hätte ein junger Mann ihn nicht gerettet. Dieser Einsatz des Krankenpflegers Sanjay bewirkt ein Wunder: Die Menschen im Zug beginnen miteinander zu reden. 
Aus sechs Fremden, die nichts miteinander zu tun haben als ihren Arbeitsweg, wird eine Gemeinschaft, in der alle füreinander da sind. Denn Hilfe braucht jeder von ihnen... 

Inhaltsangabe:
Von Montag bis Freitag nutzen Iona, Emmie, Martha, Piers, Sanjay und David exakt jenen Zug, der in Hampton Court startet und in London, Waterloo endet. In regelmäßigen Abständen treffen die sechs Pendler auch abends nach der Arbeit wieder aufeinander, wenn es zurück nach Hause geht. Dabei fällt unter den vielen Passagieren besonders die 57-jährige Iona mit ihren extravaganten Kostümen und ihrer Französischen Bulldogge Lulu auf. Durch ihre schillernde Erscheinung hat sie es geschafft, dass sie jeder in Wagen 3 kennt und weiß, dass der Fensterplatz in Fahrtrichtung in der siebten Reihe von rechts ihr gehört und dieser seit Jahren automatisch für die Dame mit Hund freigehalten wird. 
Wie jeden Morgen bei ihrer 37-minütigen Fahrt nach London, steigt bei der Haltestelle Surbiton neben einer schüchternen Schülerin namens Martha auch der mittelschwere Geschäftsmann Piers zu, den Iona von Anfang an unsympathisch findet. Bei jeder Station in Richtung City steigen weitere Personen ein, die von der Mittfünfzigerin alle einen internen Spitznamen erhalten haben. Denn unter den Fahrgästen gibt es ein ungeschriebenes Gesetz: Niemals einen Passagier ansprechen. 
Doch diese Regel soll sich spätestens ändern, als sich der 38-jährige Piers beim Essen einer Weintraube verschluckt und mit aller Macht versucht sich aus seiner lebensbedrohlichen Situation zu befreien. Während einige Mitreisende hilflos zusehen, wie aus dem zweifachen Familienvater langsam sämtliche Farbe aus dem Gesicht weicht, klopft Iona beherzt mehrmals dem jungen Anzugträger auf den Rücken - leider ohne Erfolg. Erst als der examinierte Krankenpfleger Sanjay von der Tragödie erfährt die sich nur ein paar Sitzplätze weiter vorne abspielt, eilt er sofort zu Hilfe. Durch einen angewendeten Spezialgriff bringt er die Lage wieder unter Kontrolle und rettet dem Geschäftsmann somit das Leben. Dankbar und zugleich peinlich berührt verlässt Piers beim nächsten Halt den Zug. 
Durch diese ungewöhnliche Hilfsaktion fühlen sich die Zuggäste plötzlich miteinander verbunden und kommen langsam ins Gespräch. In ihren zukünftigen Unterhaltungen erzählen sie von ihren größten Wünschen, Sorgen und Ängsten und stellen dabei fest, dass sie sich gegenseitig mehr helfen können, als es ihnen zunächst bewusst war. 
Durch die große Altersspanne, ihre Lebenserfahrungen, die unterschiedlichen Interessengebiete und Bekanntschaften werden aus Fremden plötzlich Freunde, die gemeinsam große Pläne schmieden...

Eigene Meinung:
Nach Clare Pooley's Meisterwerk "Montags bei Monica" legt die britische Bloggerin und Schriftstellerin mit ihrem neuesten Roman "Das Wunder von Bahnsteig 5" nach. 
In der 400-seitigen Ausgabe geht es um sechs Fahrgäste im Alter zwischen 18 und 57 Jahren, die alle eine Gemeinsamkeit haben: Sie fahren täglich mit demselben Zug. Bevorzugt wird Wagen 3, in dem sie sogar abends regelmäßig aufeinander treffen, wenn sie nach der Schule oder Arbeit den Heimweg antreten. Wie es sich für einen echten Briten gehört, gibt es eine Regel: Beginne keine Unterhaltung mit Pendlern. 
Iona Yacht, das schillernde It-Girl aus den 80ger Jahren war einst ein heller Stern am Paparazzohimmel. Mit zunehmendem Alter bekam die Ikone immer weniger Aufmerksamkeit bis sie letztendlich als Ratgeberkolumnistin in der Versenkung verschwand. Und nun steckt die taffe Persönlichkeit schon wieder in beruflichen Schwierigkeiten, da sie laut ihrem Chef nicht mehr den Zahn der Zeit trifft. Noch in Gedanken versunken an den bevorstehenden Arbeitstag bemerkt sie plötzlich, wie der ihr gegenübersitzender Geschäftsmann der ihr so unsympathisch erschien kurz vor dem Erstickungstod steht. Durch die große Hilfsaktion wird nicht nur ein Menschenleben gerettet, sondern zugleich auch der Bann des Schweigens gebrochen. Mit diesem tragischen Erlebnis beginnt eine warmherzige Geschichte über den Mut Neues zu wagen, Freundschaften fürs Leben zu schließen und an die Kraft des Glaubens sich allen Widrigkeiten zum Trotz zu stellen. 
Das Buch ist in viele kurze Abschnitte eingeteilt. Jedes Kapitel wird abwechselnd aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten erzählt, sodass sich der Leser problemlos in die Charaktere und deren unterschiedliche Lebensstile hineinversetzen kann. Die Geschichte entwickelt sich mit jeder neuen Zugfahrt weiter und die einzelnen Persönlichkeiten gewinnen immer mehr an Struktur und Farbe. Obwohl der Schreibstil sehr flüssig ist und oft die moderne Sprache verwendet wurde, fehlte mir bei der Handlung das gewisse Etwas. Altbekannte Probleme wie Sorgen im Job oder in der Schule werden zwar anschaulich verpackt, dennoch hätte ich mir bei manchen Handlungssträngen mehr schriftstellerische Kreativität gewünscht. Nichtsdestotrotz ein kurzweiliger Schmöker für Zwischendurch. 
Fazit: Volle Fahrt Voraus! Ein Buch welches Hoffnung macht, dass aus fremden Menschen Freunde fürs Leben werden können. 
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen

8 Kommentare:

  1. Hallo liebe Andrea,
    was für eine schöne Buchvorstellung! Diese Geschichte ist total an mir vorbeigegangen und wäre es vermutlich ohne deine Rezension auch weiterhin. Dabei klingt es nach einer richtig schönen Erzählung, die so oder so ähnlich auch stattgefunden haben könnte. Das unausgesprochene Gesetz, dass man in Zügen andere Menschen nicht anspricht, das befolgen wohl die meisten Reisenden.

    Ich muss gerade sogar an ein konkretes persönliches Ereignis denken, dass mich in dieser Hinsicht doch stark geprägt hat. Ich habe bei der Fahrt mit einer Straßenbahn mal einen Mann freundlich angelächelt. Der ist daraufhin total "abgegangen" und hat mich beschimpft, ob ich seine Situation denn lustig fände. Ich habe dann schnell weggeschaut und gehofft, dass er bald wieder ruhiger wird. Er wurde dann auch entsprechend abgelenkt. Für einen Moment hatte ich aber Angst, dass er auf mich losgehen wird. Seitdem denke ich bei Bahnfahrten doch darüber nach, ob ich Menschen anschaue und ob ich ihnen ein Lächeln schenke.

    Aber ich schweife ab. Zurück zum Buch! :o) Ich finde die Idee der Geschichte, dass es eben einen kleinen Anstupser benötigt, damit diese Menschen zueinanderfinden und die Geschichte, die sich von der Vergabe von Spitznamen über das erste Kennenlernen, bis zum Erkunden der jeweiligen Geschichten, die diese Fahrgäste mit sich tragen führt, einfach großartig.

    Auch der Schlusssatz des Klappentextes: Denn Hilfe braucht jeder von ihnen... macht schon neugierig. Das klingt nach einer herzerwärmenden und schönen Geschichte, die man sich merken sollte.

    Ich danke dir für diese schöne Vorstellung.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Einen schönen guten Morgen liebe Tanja,
      vielen Dank für Deinen wundervollen Kommentar :-)
      Das klingt ja wirklich heftig dass dieser Mann so abgegangen ist. Zum Glück ist mir sowas bisher noch nicht selbst widerfahren und mit Maske kann man sowieso niemanden mehr so wirklich zulächeln. Ich finde es eher schade, dass man gar nicht mehr mit den Leuten ins Gespräch kommt, weil jeder in sein Handy starrt. Als ich früher noch zur Schule ging und das Smartphone quasi noch in den Kinderschuhen steckte, da waren die Zugfahrten immer super witzig und man lernte neue Leute kennen.
      Die Geschichte ist wirklich sehr gut, auch wenn die darin behandelten Probleme keine Neuheiten sind. Aber alles in allem auf jeden Fall lesenswert.
      Liebe Grüße und ein wundervolles Restwochenende
      Andrea ♥

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  2. Hallo liebe Andrea, ♥

    ich finde es so schön, dass ich bei dir immer wieder Bücher entdecke, die an mir, aufgrund meines doch sehr eingeschränkten Lesegeschmacks, vorbeigegangen wären.
    Als ich die Inhaltsangabe gelesen habe, konnte ich mir das Szenario sofort sehr gut vorstellen. Und auch das was du zu diesem Titel geschrieben hast klingt sehr vielversprechend. Den Titel werde ich auf jeden Fall mal im Auge behalten. :-)

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hallo liebe Sandra,
      vielen Dank für Deine lieben Worte und Deinem tollen Kompliment.
      Das Buch ist auf jeden Fall einen Blick im Buchladen wert:)
      Ganz liebe Grüße
      Andrea ♥

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  3. Hej liebe Andrea,
    wieder einmal eine sehr schöne Buchvorstellung, ich liebe deinen Schreibstil sehr. Allein das Cover des Buches finde ich schon sehenswert. Das was Sandra schreibt, trifft es, ich hab bei dir schon so viel entdeckt, was ich sonst niemals anschauen würde. Das Buch kommt auf die Liste, denn ich bin auch ein großer Fan von langen Zugfahrten :0) ...Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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    1. Hallo liebe Ulrike,
      vielen Dank für Dein liebes Feedback :)
      Ich finde das Cover auch total süß, ebenso die Geschichte.
      Zug fahren finde ich auch toll, allerdings nur wenn ich in Begleitung bin. Irgendwie habe ich immer Angst, dass ich in den falschen Zug steige und irgendwo rauskomme, wo ich mich nicht auskenne :D
      Ganz liebe Grüße und einen guten Start ins Wochenende
      Andrea ♥

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  4. Das hört sich nach einem guten Buch-Tipp an. Mal gucken wie ereignisreich der Herbst/Winetr wird. Aber ich möchte mal wieder Zeit zum Lesen haben. Irgendwie wäre das schon super. Buch ist im Hinterkopf notiert .
    LG heidi

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    1. Hallo liebe Heidi,
      vielen Dank für Dein liebes Feedback.
      Ich freue mich, dass ich Dein Interesse mit dem Buch wecken konnte.
      Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende
      Andrea ♥

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